Sprechchor Hannover WortOrt

Ein Chor, der nicht singt,
sondern spricht ...

Unser Sprechchor erklingt weder im Fußballstadion noch auf der 1. Mai-Demo, sondern auf Theaterbühnen, in Kulturzentren, in Schulen und Bildungsstätten, und manchmal auch auf der Straße: im Rahmen von Sprechchor-Happenings.

Seit der Antike gibt es Sprechchöre. Sie verleihen der Dichtung besondere Feierlichkeit und Tiefe.

Aber Sprechchöre können viel mehr: Aufgeteilt in Stimmgruppen mit wechselnden Einsätzen, in

hohe, tiefe, flinke und wuchtige Stimmen, alternierend mit Solisten, schaffen sie unvergleichliche

Höreindrücke, die sich in ihrer klanglichen Vielseitigkeit mit Sing-Chören messen können.

So wie sich alle Chöre regelmäßig zum Üben treffen (denn Übung macht den Meister), so trifft sich der Sprechchor Hannover jede Woche zur Chorstunde unter Leitung seines Dirigenten Engelbert Georg.

Die erste halbe Stunde ist der Stimmbildung gewidmet, mit flotten Übungen zum Intonieren der Vokale, zum Schärfen der Konsonanten, zum Gestalten der Rhythmen mit Atemtechnik, Körper- und Bewegungsgefühl. Dann geht es an die Dichtung: Schritt für Schritt werden die Texte vorgesprochen, erläutert, interpretiert - und gemeinsam eingeübt.

Denn nur, wenn Einigkeit besteht über Rhythmus, Tonlage, Betonung und Ausdruck, entsteht ein homogener Chorklang.

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SIE haben die Stimme,
die Dichter das Wort.
Und... wie soll das klingen?

Ein gedruckter Text ist stumm. Lautes, auch leises, vor allem gestaltetes Sprechen erweckt ihn zum Leben. Dafür gibt der Chorleiter eine Interpretation - eine Sprechweise - vor. Mehr noch: Viele Texte werden von ihm für den Chor neu arrangiert, beispielsweise als fugenartige Sprechkomposition, als rhythmischer Sprechgesang, mehrstimmige Wechselrede oder bewegte Inszenierung.

So entstehen abendfüllende Programme , die mit dem „Aufsagen“ von Gedichten nichts zu tun haben  und als facettenreiche Sprachkunstwerke ihr Publikum begeistern.

Die Texte stammen von Dichtern der unterschiedlichsten Stil-Epochen, wie eine Auswahl der bereits realisierten Programme zeigt:

Goethe

 

…und immer wieder:
„Ich schenk DIR ein Gedicht“

(Poesie-Aktionen auf Straßen, Plätzen, in U-Bahn-Schächten, bei Geburtstagsfeiern und und und)

Schwitter

 

 

 

Minne, Märchen, Meistersang
von normannischem Stabreim
bis zur mittelalterl. Minnelyrik
(Premiere im Klosterhof Barsinghausen)

Goethe ist gut Lange Balladen - lautere Gedichte...
(Premiere: Landesbühne Hannover)

U(h)rwort ein Crash-Programm mit Uhrworten und
Ur-Worten, von Engelbert Georg
(Uraufführung: Gewerkschaftshaus Hannover)

Und oben die Sonne Worte und Weisen von Elisabeth Borchers u. E. Georg
(Uraufführung: Nikolaikirche Diepholz)

Erzähl‘ mir was vom Tod (Auftragswerk) Wie die Kulturen der Welt mit dem Sterben umgehen
(Uraufführung: Landesmuseum Hannover)

Max und Moritz 7 Lausbubenstreiche v. W. Busch,
als Sprech-, Sing- und Tanzkomposition von E. Georg
(Premiere: NDR Hannover)

Es wird geSchwittert zum 125. Geburtstag des Künstlers Kurt Schwitters
(Premiere: Sprengel-Museum Hannover)

Überall ist Wunderland ein Ringelnatz-Programm
(Premiere im Ka:Punkt Hannover)